Paavo Järvi feiert den runden Geburtstag des grossen estnischen Komponisten gleich doppelt.
Als Paavo Järvi im September 2019 in der Tonhalle Maag sein Amt als Music Director antrat, war auch Arvo Pärt da. Eine neue Version seines Stücks «Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte …» stand auf dem Programm, und das war kein Zufall: Paavo Järvi kennt den legendären estnischen Komponisten seit seiner Kindheit, «für mich war er immer Onkel Arvo».
Nun wird er Pärts 90. Geburtstag mit dem Tonhalle-Orchester Zürich und dem Estonian Festival Orchestra gleich doppelt feiern. Der Komponist selbst wird diesmal nicht nach Zürich kommen, doch es kann gut sein, dass er bei der Vorbereitung aus der Ferne mitmischt: Vor der letzten Zürcher Aufführung von «La Sindone» hatten er und Paavo Järvi jedenfalls zwei Stunden lang telefoniert. Zwei Stunden Gespräch für ein Neun-Minuten-Stück? «Wir hätten noch viel länger reden können», sagte Järvi damals, «aber ich kenne seine Musik gut, da reichen ein paar Schlüsselwörter.»
Die Bemerkung zeigt, wie schwierig das vordergründig Einfache zu spielen ist, welche Welten sich in und hinter Pärts wenigen Tönen öffnen. Und auch, wie viel es Paavo Järvi bedeutet, immer wieder von Neuem die Essenz dieser Werke zu finden.
