Pärt-Fokus

Ein Konzert wird mit dem Tonhalle-Orchester Zürich stattfinden und eines mit dem Estonian Festival Orchestra – beide unter der Leitung von Paavo Järvi. Denn er hat seit Kindertagen eine besondere Verbindung zu «Onkel Arvo».

«Der Pärt-Fokus bedeutet mir sehr viel. Arvo Pärt ist eine estnische Ikone – eine lebende Legende. Aber bereits als wir ihn als Creative Chair nach Zürich geholt haben, lag dies nicht nur daran, dass er Este war. Sondern es liegt vor allem daran, dass er ein grossartiger Komponist ist, einer der letzten verbleibenden Giganten.» Paavo Järvi

In der Saison 2020/21 war der 1935 in Estland geborene Komponist Creative Chair beim Tonhalle-Orchester Zürich. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts prägt Arvo Pärt die Musikgeschichte durch seinen ganz eigenen Stil mit. Nachdem er als Vorreiter der Avantgarde an einen toten Punkt gekommen war, zog er sich zurück und entwickelte in den 1970er-Jahren in acht Jahren der Abgeschiedenheit seine musikalische Sprache neu. In seinem unverkennbaren «Tintinnabuli»-Stil, dem Komponieren auf der Basis von nur zwei Melodielinien, spürt er einer neuen Einfachheit nach. In einer Zeit der immer grösseren Komplexität in allen Lebensbereichen lehrt seine Musik, scheinbar Einfaches neu zu hören. Das kann ein Dreiklang sein, eine Tonleiter oder auch Stille: «Stille ist wie ein fruchtbarer Boden, der auf unseren schöpferischen Akt, unsere Saat wartet», so Pärt. In seinen Werken erlangt die Stille eine neue Qualität, sie wird zur Besinnung, zum Hineinhorchen.